
Ésta fue su última foto, en París, en la Rue de l'Ascension.
Sehr geehrter Herr Adamowicz,ich danke Ihnen für Ihren Brief und für das Vertrauen, das Sie mir gegenüber auch in der gegenwärtigen Situation beweisen. Bevor mein jüngstes Buch, „Beim Häuten der Zwiebel“, öffentlich zur Kenntnis genommen werden konnte, hat die Meldung über eine zwar gewichtige, aber nicht den Inhalt des Buches dominierende Episode im Verlauf meiner jungen Jahre eine Kontroverse ausgelöst, die unter anderem die Bürger der Stadt Gdansk verunsichert und die zugleich für mich existentiell bedrohliche Ausmaße angenommen hat.In meinem Buch, das meinen Lebensweg vom zwölften Lebensjahr an, dem Jahr 1939, erzählend beschreibt, berichte ich, wie ich mich in meiner jugendlichen Verblendung als 15-Jähriger zur U-Boot-Waffe melden wollte, doch nicht angenommen wurde. Anstelle wurde ich im September 1944 als annähernd 17-Jähriger ohne mein Zutun zur Waffen-SS eingezogen. Das geschah in dieser Zeit nicht Wenigen meines Jahrgangs. Die zwei Wochen militärischen Einsatzes vom Beginn bis gegen Ende April 1945 habe ich nur zufällig überlebt.In den Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg habe ich, als mir die Kriegsverbrechen der Waffen-SS in ihrem schrecklichen Ausmaß bekannt wurden, aus Scham diese kurze, aber lastende Episode meiner jungen Jahre für mich behalten, doch nicht verdrängt. Erst jetzt, im Alter, fand ich die Form, davon in größerem Zusammenhang zu berichten. Dieses Schweigen kann als Fehler gewertet und - wie es gegenwärtig geschieht - verurteilt werden. (...)
Cy Twombly, Sin título